Zum rassistischen Fahndungsstandpunkt der Freunde der offenen Gesellschaft fällt mir mal wieder ein Georg-Kreisler-Song ein:
14 Antworten auf „Typisch Ausländer!“
- 1 Pingback am 29. Oktober 2006 um 11:09 Uhr
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Wie „rassistisch“ dieser Fahndungsstandpunkt ist, wird recht gut in gregorowitch’s Kommentar (3. Kommentar) zu dem fdog-Beitrag beschrieben.
oje, mkb, weder ist die religionszugehörigkeit noch gar die berühmte „herkunft“ der täter bekannt. und man weiß noch nicht mal, ob die sexuelle orientierung des opfers irgendeine rolle bei der tat gespielt hat. die gewählte überschrift des fdog-beitrags stützt sich einzig auf eine kurze bemerkung der „welt“, wonach das opfer mit seinem lebensgefährten in der naunynstraße in kreuzberg wohnte.
mal ganz ehrlich: wenn du angesichts des kompletten mangels an fakten den ausgestreuten verdacht der fdog für berechtigt hältst, dann ist dir nicht mehr zu helfen. sowas bewegt sich kurz vorm tatbestand der volksverhetzung!
Mir ist noch in ganz anderen Situationen nicht zu helfen:
Wenn bspw. in Brandenburg wieder mal ein Schwarzer plattgemacht wird, dann habe ich kein Problem damit, die Vermutung zu wagen, dass da wahrscheinlich wieder mal Nazis oder ähnliche gestrickte Rassisten am Werk waren.
Das würde ich wagen, auch wenn die Polizei noch keinerlei konkreten Erkenntnisse hat. Einfach nur aufgrund von Erfahrungswerten, mit anderen Worten: Statistik. Und ich würde damit erst aufhören, wenn ich _oft_ falsch läge. Aber vielleicht liegt das ja in Wirklichkeit einfach nur an meinem „Rassismus“ und meiner „Germanophobie“.
Ich würde mal eher sagen, das liegt an deiner Xenophobie.
Pressekodex Richtlinie 12.1 – Berichterstattung über Straftaten
Und der Witz bei dem Fall: die Zugehörigkeit des Täters, und ebenso die tatmäßige Relevanz der sexuellen Orientierung des Opfers, ist reine Spekulation!
also, dass die türkischen hintergrund haben ist durch nennung ihrer vornamen in einem der berichte aber schon höchst wahrscheinlich
Gut, ich hab nur den Bericht der WELT gelesen, die offenbar noch darum bemüht ist, sich an den Pressekodex zu halten. Aber davon abgesehen kann ich den Zusammenhang zwischen Homophobie und Ethnizität auch nicht erkennen (selbst wenn man unterstellte, dass die Tat eine homophobe war, wofür es keinerlei Belege gibt). Homophobie ist schließlich eine deutsch-europäische Eigenproduktion. Und bekennende Volksdeutsche wie mkb sind nachgewiesenermaßen führend bei der Begehung von antischwulen Hassverbrechen.
@lysis:
„Ich würde mal eher sagen, das liegt an deiner Xenophobie.“
Und das, obwohl die (von mir vermuteten) Täter in meinem Beispiel Deutsche sind. Donnerwetter!
„Und bekennende Volksdeutsche wie mkb sind nachgewiesenermaßen führend bei der Begehung von antischwulen Hassverbrechen.“
Aha. Ich lausche deiner Argumentation. Entweder hast du mein Beispiel weiter oben nicht richtig gelesen oder du hast irgendwelche Verständnisprobleme. Wie man von diesem Beispiel darauf schließen könnte, dass ich ein „Volksdeutscher“ (vulgo: rechte Ratte) sei, ist mir dann doch ein wenig rätselhaft. Der Nachsatz über die „Begehung von antischwulen Hassverbrechen.“ ohnehin.
was soll denn daran rätselhaft sein? volksdeutsche wie du (und damit meine ich nicht die gesinnung, sondern die von dir als reale gegebenheit unterstellte ethnische zugehörigkeit) dominieren die statistiken antischwuler hassverbrechen. es kann sogar gezeigt werden, dass jugendliche sog. migrantischer herkunft aufgrund ihrer prädominanten unterschichtzugehörigkeit zwar bei raubdelikten im berliner raum dominieren, bei denen das primäre motiv ökonomischer natur ist, dass aber volksdeutsche wie du (und ich ordne dich dem volksdeutschtum genauso rücksichtslos zu, wie du andere dem türkentum oder dem islam zuordnest) sich bei antischwulen hassverbrechen die butter nicht vom brot nehmen lassen!
und es ist bis jetzt noch kein migrant auf die idee gekommen, ein schwulenpärchen bei lebendigem leib auf dem scheiterhaufen zu verbrennen, wie das in brandenburg vor wenigen jahren geschehen ist, ohne dass es dich oder überregionale medien volksdeutscher herkunft und gesinnung wie die WELT damals auch nur im entferntesten interessiert hätte!
„…wie das in brandenburg vor wenigen jahren geschehen ist, ohne dass es dich oder überregionale medien volksdeutscher herkunft und gesinnung wie die WELT damals auch nur im entferntesten interessiert hätte!“
Ich danke dir, dass _mir_ den Vorwurf machst, dass _mich_ dieser Fall nicht „auch nur im entferntesten interessiert hätte“. Könnte evt. die Möglichkeit bestehen, dass ich ihn, z.B. wg. der von dir erwähnten (Nicht-)Behandlung des Falles in den Medien, gar nicht kannte? Aber das wäre natürlich zu trivial – und es würde die schöne Unterstellung als das zeigen, was sie ist: lächerlich.
tja, da kann sich dann ein blinder auf den nächsten berufen. die antiislamische „antifa“ im osten (die sich aus mir unerklärlichen gründen „antideutsch“ nennt), die überregionalen medien der wiedervereinigten republik (von jungle world bis FAZ, von „links“ bis rechts) und schließlich die einzelnen mitglieder der einen wie die konsumenten der andern: alle haben sie nichts davon gewusst! das kennt man ja. war schon immer so hierzulande. „das haben wir aber nicht gewusst!“ (vielleicht weil ihr nichts darüber wissen wolltet?)
stattdessen wissen sie über jede pöbelei in kreuzberg bescheid, sofern der täter nur mutmaßlich ein „ausländer“ war, worunter sie leute verstehen, die keine physiognomisch einwandfreien „blutsdeutschen“ sind. eine frage des passes ist das ja bekanntlich nicht! eher eine des virtuellen ariernachweises, bei dem man seine ahnen mindestens bis ins jahr 1750 als nordeuropäisch zurückverfolgen können muss.
Nur mal so nebenbei, damit du noch mal herzhaft auflachen kannst: auch von dieser „Pöbelei in Kreuzberg“ höre ich jetzt zum ersten mal. Und über den Fall, der diesen Thread hier losgetreten hat, hab ich auch erst über _dein_ Blog erfahren.
Ich bitte um Entschuldigung für mein Nichtwissen, welches u.a. damit in Verbindung steht, dass ich a) kein Berliner bin und b) weder Bahamas noch die JW (d.h.: keins der zwei Blätter, die mit dieser Abkürzung am ehesten assoziiert werden können) lese.
Zum „virtuellen ariernachweis“ fällt mir jetzt echt nix neues mehr ein, z.T. auch, weil ich immer noch zu fasziniert bin von deiner Reaktion auf mein Beispiel mit „etwas anderer“ Rollenverteilung.