Hier die nächsten Termine mit Vortrag und Diskussion zum Thema „Europa und die Heteronormalisierung der islamischen Welt“. Die Veranstaltung in Hannover wird einen anderen Schwerpunkt als im April haben, so dass man sie ruhig ein zweites Mal besuchen kann. (Im November soll es außerdem noch mal je eine Veranstaltung in Wien und Berlin-Pankow geben; Genaueres steht leider noch nicht fest.)
HANNOVER
Mo, 17. August ’09, 19:30 Uhr
Annabee Buchladen
Stephanusstr. 12-14
Veranst.: Queer Labor
ERFURT
Do, 20. August ’09, 19:00 Uhr
Altes Innenministerium
Heinrich-Mann-Str. 11
Veranst.: Polyfantasiawoche
GÖTTINGEN
Mo, 26. Oktober ’09, 20:00 Uhr
Apex pro Art e.V.
Burgstr. 46
Veranst.: Gruppe 180°
NDR vom 24. 6. 09: „Evangelikale Christen attackieren Journalisten“.
(via Mission Gottesreich)

Titelseite „Berliner Kurier“ vom 2. 7. ’09
Die zwei herausragendsten Iran-Analysen der letzten Tage:
- Ali Schirasi rekapituliert den Aufstieg der Revolutionsgarden zur Macht in klassenanalytischen Begriffen (und man fühlt sich spontan an Marx‘ Der 18. Brumaire des Louis Bonaparte erinnert),
- während Slavoj Žižek in der Straßenrevolte gegen den Operettenfaschismus Mahmud Ahmadinedschads (einer Art iranischem Berlusconi) angesichts der „Allahu Akbar“-Rufe und der grünen Bänder eine Wiederkehr der verdrängten authentischen Aspekte des religiös inspirierten Massenaufstands im ersten Jahr der sog. Khomeini-Revolution erkennen will:
what this means is that there is a genuine liberating potential in Islam – to find a “good” Islam, one doesn’t have to go back to the 10th century, we have it right here, in front of our eyes.
Ich höre schon heftigen Protest! Wer will zuerst?
Wer weiß, was Wendy, unserer sagenhaften Bahamas-GSP-Schimäre, jetzt schon wieder über die Leber gelaufen ist. Erst beschimpft er den linken iranischen Schriftsteller Ali Schirasi auf meta.blogsport als „alten Hetzer“ (obwohl der alles andere als ein Kumpan von Kriegstreibern und Rassisten ist, wie z.B. der von der Jungle World hofierte „Sprecher“ der imaginären Grünen-Partei des Iran, Kazem Moussavi). Und nun lässt er sich nicht lumpen, noch die revoltierenden persischen Massen, die im Kampf gegen das Mullah-Regime ihr Leben aufs Spiel setzen, als „Aufstandsbewegung von enttäuschten Islamisten“ zu denunzieren. Dafür reicht ihm allein die folgende Feststellung:
Die [iranische] Opposition, die dem deutschen Linken so schöne Wichsvorlagen liefert, begehrt nicht gegen Wahlen und Herrschaft, sondern gegen das schlechte Abschneiden ihres Kandidaten auf.
Dass noch fast jede Revolution mit Forderungen begann, die das System scheinbar nicht in Frage stellten, sondern sich in den approbierten herrschaftlichen Bahnen bewegten, ist Wendy offenbar ein Fremdwort. Dabei liefert Russland dafür das beste Beispiel: der sozialistischen Oktoberrevolution ging mit einiger Notwendigkeit die demokratische Februarrevolution voraus, die wiederum auf der russischen Revolution von 1905 aufsattelte, in welcher tatsächlich so „radikale“ Dinge wie eine konstitutionelle Monarchie gefordert wurden! Slavoj Žižek erklärt, was Wendy offenbar nicht verstehen kann oder will: (mehr…)
Tagesanzeiger, 28. 4. 09:
Zum Eclat kams gestern im Kantonsrat direkt vor der Kaffeepause. Landwirt Michael Welz (Oberembrach), Sprecher der religiös-konservativen EDU, baute in seiner Fraktionserklärung alle Vorurteile gegen Schwule ein. Homosexualität sei nicht gottgewollt und «mit vielen gesundheitlichen Risiken behaftet». Wenn mit der Euro-Pride 09 in den nächsten Wochen schwul-lesbische Festivitäten unterstützt würden, sei das ein Propagandafeldzug «zur Beeinflussung unserer Jugend und Gesellschaft».
Die Stadt Zürich werde fünf Wochen lang zu einer Werbeplattform für den homosexuellen Lebensstil umfunktioniert und wende sich damit «vom Segen Gottes ab», sagte Kantonsrat Welz. Völlig unverantwortlich sei deshalb, dass mit der Unterstützung durch Zürich Tourismus, der SBB und der Stadt Zürich «staatliche Sponsorengelder» in diesen verwerflichen Anlass flössen. «Gott schenke Befreiung aus der Homosexualität», rief er vor konsternierten Zuhörern in den Saal.
Tagesanzeiger, 29. 4. 09: (mehr…)